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12.07.2024     Blog-Kategorie: Haushalt

Tags: Ernährung, Kosmetik, DIY, Hautpflege

Kakaobutter: Lecker für den Gaumen, pflegend für die Haut

Ist Kakaobutter nur etwas für Schokolade? Haben Sie sich schon gefragt, was Kakaobutter genau ist und wofür sie alles verwendet werden kann? Ich habe mich auf die Suche nach Antworten gemacht und schnell herausgefunden, dass sie weit mehr kann als nur Schokolade cremig zu machen. In diesem Blogbeitrag werde ich die verschiedenen Aspekte von Kakaobutter beleuchten – von ihrer Entstehung bis zu ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche und Kosmetik.

Kakaobutter

Was ist Kakaobutter genau?

Kakaobutter ist der Butter aus Kuhmilch sehr ähnlich, hat mit dieser aber nichts zu tun. Tatsächlich ist Kakaobutter das Fett aus der Kakaobohne. Genauer gesagt, aus den gerösteten Samen des Kakaobaums Theobroma cacao L. aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Es ist eine gelblich weisse, feste Masse – wie Butter eben – aber pflanzlich.

Wie entsteht Kakaobutter?

Die Samen der Kakaobohne werden geröstet, gemahlen und dann zu Kakaomasse gepresst: Nach dem Rösten erfolgt der Walzvorgang. Dadurch entsteht Kakaomasse, die der Hauptbestandteil für die Schokoladenherstellung ist. Kakaobutter ist nicht dasselbe wie die Kakaomasse. Die Kakaobutter kann aus der Kakaomasse durch warmes Pressen gewonnen werden. Eine hydraulische Presse trennt den flüssigen Teil der Kakaomasse (die Kakaobutter) vom festen Teil (der Schokoladenpresskuchen, der zu feinem Kakaopulver weiterverarbeitet wird). Nach dem Pressen hat die Kakaobutter einen intensiven Geschmack. Es folgen nun weitere Arbeitsschritte wie die Filtration, die Desodorierung (durch die die Kakaobutter ihren neutraleren Geschmack erhält) und die Temperierung. Denn bei Raumtemperatur oder gar unter Kühlung erstarrt die Kakaobutter. Sie kann erwärmt in die verschiedensten Formen gegossen werden. Sie können sie in einem Wasserbad mit warmem Wasser schmelzen. Der Schmelzpunkt liegt im Bereich von 32 bis 36 °C.

Industrielle Verwendung von Kakaobutter

Kakaobutter und Kakaomasse wird für die Herstellung von Schokolade und Kuvertüre verwendet. Schokolade, die Kakaobutter enthält, ist garantiert milchfrei oder kann sogar vegan sein. Kakaobutter sorgt für die cremige Konsistenz und den zarten Schmelz in normalen wie auch milchfreien, laktosefreien und veganen Schokoladen. Kakaobutter ist somit fast immer in der Zutatenliste von Schokoladenprodukten zu finden.
In der Pharma-Industrie wird Kakaobutter für die Herstellung von halbfesten Arzneimitteln, Hautpflegemitteln, Lippenbalsam und zum Teil noch für Zäpfchen verwendet. Heute wird für die Zubereitung von Zäpfchen aber in der Regel Hartfett verwendet.
Die Herstellung von Arzneiformen und auch Schokolade mit Kakaobutter ist anspruchsvoll. Das liegt daran, dass Kakaobutter in sechs unterschiedlichen Kristallformen kristallisiert. Die Temperatur muss bei der Verarbeitung genau kontrolliert werden.
Übrigens: Da der Schmelzpunkt der Kakaobutter unterhalb der Körpertemperatur liegt, schmelzen Zäpfchen (wie auch die Schokolade) im Körper.

Kakaofrucht

Genaustens geregelt: Kakaobutter in der Schokolade

Wussten Sie, dass der Anteil von Kakaobutter in der EU-Verordnung über "Kakao- und Schokoladenerzeugnisse" genauestens geregelt ist? Laut dieser Verordnung muss dunkle Schokolade mindestens 43 % Gesamtkakaotrockenmasse enthalten. Davon müssen mindestens 26 % Kakaobutter sein. Entsprechend ist es bei Milchschokolade, weisser Schokolade und Kuvertüre. Auch hier sind die Anteile der Kakaobutter genau festgelegt - je nach Sorte und Cremigkeit.
Schokolade ist gut für die Seele. Das weiss jede(r). Darüber hinaus enthält sie drei Grundnährstoffe, nämlich Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Sie sind in ausgewogenem Verhältnis in Schokolade enthalten. Auch enthält sie zahlreiche Vitamine und Mineralien: Kalzium, Eisen, Magnesium, Kalium, Zink und Phosphor, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin H und Vitamin B12. In gesunder Menge ist so ein Stückchen Schokolade eine Streicheleinheit für die Seele.

Kosmetische Anwendungen von Kakaobutter

Hierzu ein klares Ja! Sie ist nämlich auch sehr gut und wohltuend für äusserliche Anwendungen geeignet. Daher wird sie bei der Cremeherstellung eingesetzt. Hier dient sie ebenfalls als Fettbestandteil und auch als konsistenzgebende Zutat. Aufgrund ihrer Fettsäurenstruktur wird Kakaobutter bevorzugt für Produkte gegen trockene Haut verwendet. Zu den wichtigsten Fettsäuren der Triglyceride gehören die Palmitinsäure (gesättigt), die Stearinsäure (gesättigt) und die Ölsäure (ungesättigt). Kakaobutter hat nämlich bei der äusserlichen Anwendung hautpflegende Eigenschaften. Ihr wird eine positive Wirkung gegen die Hautalterung nachgesagt.

Und was machen wir zuhause mit Kakaobutter?

Kochen und Braten, das kann ich gut empfehlen: Denn Kakaobutter kann bis zu 200 °C erhitzt werden. Sie ist daher ideal, wenn Fleisch kurz und scharf angebraten werden muss. Die Kakaobutter ist dabei als pflanzliches Fett im Vorteil, weil sie mehr gesunde Fettsäuren enthält. Kakaobutter können Sie besonders gut für Süss-Speisen verwenden. Das harmoniert mit dem dezenten Kakaoaroma der Butter. Besonders für Fruchtsmoothies und alle süssen Gebäcke und Kuchen mit Butter.

Auch selbstgemachte Cremes?

Und wieder ein klares Ja! Bio Kakaobutter ist perfekt für Ihre DIY-Kosmetik und Hautpflege. Ihr Fettanteil macht sie zu einem natürlich nährenden Mittel gegen trockene Haut und spröde Lippen. Durch ihre antibakterielle Wirkung lindert sie Juckreiz bei gereizter Haut. Auch werden ihr wundheilende Eigenschaften nachgesagt. Kakaobutter gibt der Haut ihre Elastizität zurück. Deshalb hilft sie besonders gut, wenn die natürliche Spannkraft des Gewebes nachlässt. So auch nach der Schwangerschaft.
Lippenbalsam, Feuchtigkeitscreme, Anti-Aging-Cremes, Massageöl – hier ist Kakaobutter im Einsatz. Und das ist gut so, denn Kakaobutter ist reich an Vitaminen (A, B, C und E) und besitzt viele pflegende Eigenschaften. Und zwar für Haut und Haar. Sie spendet Feuchtigkeit, beruhigt und nährt die Haut. Sie stärkt das Haar und trägt dank ihres hohen Gehalts an Antioxidantien zur Bekämpfung der Zellalterung bei.

Hier kommt meine liebste DIY-Kosmetik:

Pflegende Körpercreme

  • 150 g BIO Kakaobutter
  • 150 ml Körperlotion
  • 15- 10 Tropfen naturreines, ätherisches Öl, z. B. Lavandinöl
  • 1 luftdichtes Schraubglas

Erwärmen Sie die Kakaobutter bei niedriger Temperatur in einem kleinen Topf, bis sie cremig ist. Geben Sie Ihre Lieblingskörperlotion dazu sowie die gewünschte Menge eines ätherischen Öls. Die fertige Mischung füllen Sie in ein steriles Schraubglas und lassen sie aushärten. Reiben Sie die fertige Kakaobutter-Mischung so lange in Ihren Händen, bis sie „geschmolzen“ ist. So lässt sie sich leichter auf dem Körper verteilen.

Reichhaltige Handsalbe

Zuerst erwärmen Sie Kokosfett und Bienenwachs im Wasserbad. Dazu geben Sie beides in eine saubere, kleine Glas- oder Metallschüssel, die sie in einem Topf mit Wasser langsam erwärmen, bis beides geschmolzen ist. Achten Sie darauf, dass kein Wasser in die Schüssel gelangt. Nehmen Sie die Schüssel mit dem geschmolzenen Kokosfett und Bienenwachs mit einem sauberen Geschirrtuch aus dem Topf. Geben Sie nun die Kakaobutter hinzu. Verrühren Sie die Zutaten, bis sie zu einer dicken Masse werden. Für etwas Duft geben Sie auch noch 3-6 Tropfen ätherisches Öl hinzu. Am Ende füllen Sie Ihre DIY-Handcreme in ein steriles (Glas und Deckel abgekocht) Schraubglas.
Wenn Sie lieber eine flüssigere oder festere Creme bevorzugen, können Sie das Verhältnis von Kakaobutter und Kokosöl verändern. Mit etwas mehr Kokosöl wird die Creme weicher.

Pflege für Haare und Kopfhaut:

Um trockene Haare und Spliss zu bekämpfen, genügt bereits eine kleine Menge Kakaobutter. Massieren Sie diese sanft in die Haarspitzen ein, um den Haaren Feuchtigkeit und Glanz zu verleihen. Für eine intensive Pflege können Sie die nährende Butter grosszügig im gesamten Haar verteilen und über Nacht einwirken lassen. Für eine schnelle Haarkur reicht es aus, die Kakaobutter für 20 bis 30 Minuten einwirken zu lassen und sie dann gründlich auszuwaschen.

Geschmeidiger Lippenbalsam:

  • 50 g Bienenwachs-Pastillen
  • 90 g BIO Kakaobutter
  • Einige Tropfen Arganöl
  • Etwas Propolis
  • Etwas Honig

Schmelzen Sie Bienenwachs und Kakaobutter bei niedriger Temperatur. Fügen Sie Arganöl und optional Propolis (wirkt zusätzlich antibakteriell) und Honig hinzu. Gut verrühren und abkühlen lassen. An einem kühlen Ort für 24-48 Stunden ziehen lassen. Danach erneut schmelzen und in kleine Gläser füllen. Abkühlen lassen und kühl lagern. Der Lippenbalsam ist fest, aber schmilzt schnell auf der Haut und zieht gut ein.
Tipp: Möchten Sie mehrere Gläschen als Geschenke vorbereiten, verdoppeln oder vervielfachen Sie einfach die Menge der Zutaten.

Die Haltbarkeit:

Unsere selbstgemachte Creme zeichnet sich durch die nicht enthaltenen Konservierungsstoffe aus. Das ist auch gut für unsere Haut! Entnehmen Sie die Creme am besten immer mit einem sauberen Spatel oder Glasstab, damit keine Bakterien hineingelangen. So bleibt die Creme für mindestens 3 Monate frisch. Meiner eigenen Erfahrung nach ist sie auch nach 6 Monaten immer noch gut. Darüber hinaus kann ich nichts sagen - da war sie schon aufgebraucht ;-) Wenn ich mehrere Tiegel gleichzeitig befülle, dann bewahre ich die anderen im Kühlschrank auf bis zum Gebrauch. Auch da hatte ich selbst nach einem Jahr im Kühlschrank keinerlei Probleme.

Mein Tipp: Geben Sie einige Tropfen Teebaumöl in die Creme und Lotion. Teebaumöl hat eine antibakterielle Wirkung, so bleibt die Natur-Kosmetik noch länger frisch.

Badekugel mit Kakaobutter und Zitronensäure

Zitronensäure - aufgrund ihrer schwach sauren Eigenschaften – ist wirksam gegen Pilze und reguliert den pH-Wert Ihrer Haut. Sie reduziert Verhornungen und hemmt Entzündungen. Mineralien wie Kalzium werden abgelöst und eine schöne, glatte Haut kommt hervor, die durch die Kakaobutter gepflegt wird.

Für eine Badekugel benötigen Sie:

  • 200 g Natron
  • 100 g Zitronensäure
  • 75 g geschmolzene Kakaobutter
  • 50 g Speisestärke
  • Eine Form für die Kugel (z. B. kleine Metall-Schüsselchen oder Silikonformen)
  • Wenn Sie mögen: Lebensmittelfarbe, Blüten-Essenz
  • Oder auch: Kosmetikglitzer, getrocknete Tee- oder Blütenblätter

Vermischen Sie zuerst die trockenen Zutaten miteinander, bevor Sie die flüssige Kakaobutter hinzugegeben. Geben Sie alles in eine runde Form. Nach ca. 5 Minuten kann die Kugel aus der Form entnommen werden. Sie sollte dann möglichst 8 Stunden trocknen.

Kleine Badepralinen sind leicht gemacht - und auch ein tolles Geschenk:

35 g Kakaobutter und 30 g Kokosöl im Wasserbad schmelzen lassen. In der Zwischenzeit: 65 g Natron, 40 g Zitronensäure und 35 g Speisestärke in einer Schüssel vermengen. Sobald die Öle geschmolzen sind, geben Sie die trockenen Zutaten hinein. Nehmen Sie einen Schneebesen, um alles gründlich zu verrühren. Die fertige Masse in Eiswürfelformen füllen. Hier eignen sich gut Silikonformen. Sie erleichtern das Heraustrennen. Möchten Sie Ihre Eigenkreation mit Blüten verzieren? Nutzen Sie den noch flüssigen Zustand der Pralinen. Lassen Sie die befüllte Form mindestens 4 bis 5 Stunden im Kühlschrank aushärten.

Mein Fazit:

Kakaobutter ist sehr einfach zu verarbeiten. Sie hat tolle pflegende Eigenschaften und ist dabei preiswert. Für Ihre DIY (Do It Yourself)-Kosmetik kann ich sie wärmstens empfehlen, nicht zuletzt wegen ihrem positiven Einfluss auf die Hautalterung. Und das Aroma: Ich habe beim Backen noch nie so aromatische Kakaobutter verwenden können wie die Bio Kakaobutter von Doktor Klaus. Der warme heimelige Duft des Kakaos entfaltet sich schon beim Schmelzen kleiner Mengen. Probieren Sie es aus! Den Kakao-Duft können Sie sogar in Ihrer selbstgemachten Kosmetik wahrnehmen. Keine andere von mir benutzte Kakaobutter hatte dieses wundervolle Aroma.
Mein Tipp für Veganer: Kakaobutter ist der beste Ersatz für die in vielen Rezepten verwendete „normale“ Butter. Sie hat mit Butter aus Kuhmilch nicht mehr gemeinsam als den Namen - und ist somit perfekt für die vegane Küche geeignet.
Und hier der „Leckere Abschluss“ (gerne auch kalorienreduziert):

Lindas Brownies (12 - 14 Stück, 4 - 5 cm hoch)

Lindas Brownies

  • 200 g Zucker (oder mindestens 100 g und 100 g durch entsprechenden kalorienarmen Zuckerersatz, z.B. Erythrit)
  • 150 g Mehl (sehr lecker: 50 g durch gemahlene Haselnüsse ersetzen)
  • 100 g Kakaopulver
  • 70 g Kakaobutter (geschmolzen)
  • 180 g Butter (oder mehr Kakaobutter)
  • 3 Eier
  • 10 g Vanilleextrakt
  • 3 g Backpulver

Zubereitung: Im Wasserbad geschmolzene (Kuh)-Butter und Zucker (+ Zuckerersatz) schaumig schlagen, dann die im Wasserbad geschmolzene Kakaobutter (oder Gesamtmenge Kakaobutter) zugeben. Eier, Mehl, Vanille und Kakaopulver unterheben und die Masse in eine flache Rechteckform (oder Brownieform) geben. Backofen (Umluft) auf 160 °C vorheizen und ca. 40 Minuten backen.
Nach dem Abkühlen in Brownie-grosse Stücke schneiden (je nach Grösse 12 - 14 Stücke) und auf einer Platte, vielleicht noch hübsch dekoriert, anbieten. Wenn Sie nur eine hohe Kastenform haben, können Sie eine mittige Teilung machen und die offenporigen Stücke mit Schokoglasur versiegeln. Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Guten Appetit!