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28.03.2024     Blog-Kategorie: Haushalt

Tags: Waschmittel, Umwelt, Sparen, Plastikfrei, Nachhaltig

Waschen ohne Chemie: Wir testen natürliche Alternativen!

Auf der Suche nach umweltfreundlichen Alternativen zu herkömmlichen Waschmitteln stiess ich auf Waschbälle und Waschnüsse. Der Wunsch nach einer nachhaltigeren Wäsche war gross: Schluss mit Mikroplastik in der Kleidung und schädlichen Chemikalien im Abwasser. Mit diesem Anliegen stehe ich nicht allein, denn der sorgsame Umgang mit unserer Umwelt rückt immer mehr in den Vordergrund. Was mich besonders freute: Die umweltfreundlichen Alternativen versprechen gleichzeitig Energie- und Geldersparnis. Also habe ich sie ausführlich getestet, um ihre Praxistauglichkeit zu beurteilen.

Hier einige Punkte, die für mich wichtig waren:

  • Vermeidung von Mikroplastik und schädlichen Chemikalien
  • Gute Reinigungswirkung
  • Einfache Anwendung
  • Langlebigkeit
  • Günstiger Preis

In den folgenden Abschnitten berichte ich über meine Erfahrungen und stelle die Vor- und Nachteile der einzelnen Alternativen gegenüber.

Waschnüsse

waschnuesse
Sie möchten ökologisch reinigen? Das gelingt Ihnen super mit Waschnüssen. Die Früchte des Seifenbaums reinigen sauber und sind vollständig biologisch abbaubar. Sie hinterlassen keine schädlichen Rückstände im Abwasser, wie herkömmliche synthetische Waschmittel das tun. Besonders für Allergiker und Menschen mit Hautproblemen sind sie die perfekte Alternative. Waschnüsse sind ebenso geeignet für Menschen mit empfindlicher Haut oder mit Hauterkrankungen, wie z. B. Neurodermitis. In der Vergangenheit schrieb ich schon einen ausführlichen Blogbeitrag über die waschaktiven Nüsse.

Waschbälle

oeko-waschball

Der grüne Ball verspricht saubere Wäsche ohne Chemie. Wir haben das für Sie getetset!

Die Vorstellung, kein Waschmittel benutzen zu müssen, damit meine Wäsche sauber wird, fiel mir doch etwas schwer. Allerdings ist die Idee überwältigend, nur einmal einen Ball zu kaufen, der dann für 1000 Wäschen reicht. Wenn ich mir ausrechne, wieviel Plastikflaschen dadurch nicht im Müll landen und wieviel Chemie nicht in die Gewässer kommt . Der Hersteller wirbt sogar, dass nur 30 °C Waschtemperatur reicht. Wieviel Energie wir damit übers Jahr einsparen können.

Unser Testkandidat:

Der Heldengrün Öko-Waschball mit Mineral- und Keramikkugeln: Er verspricht saubere Kleidung ohne künstliche Duftstoffe, Tenside oder anderen Zusatzstoffe. Keramik- und Mineralkugeln sorgen für eine mechanische Reinigung. Dazu wirken sie basisch, antibakteriell und neutralisieren Gerüche. Zwei fest verbaute Magnete erhöhen den pH-Wert des Wassers. So haben Flecken und Gerüche keine Chance mehr! Er hält laut Hersteller bis zu 1000 Wäschen.

Der Wäsche-Test:

Ich habe zwei grosse Test-Tage eingelegt mit jeweils 3 Maschinen Wäsche.

Der 1. Waschtag - Waschen bei 40° C

Dunkel:
Angefangen habe ich mit dunkler Wäsche ohne Vorwäsche und Weischspüler im Ökoprogramm. Hier habe ich den Waschball statt Waschpulver in die Trommel gegeben. Alles war augenscheinlich sauber – und roch völlig neutral. Die saubere Wäsche habe ich aufgehangen und nicht in den Trockner gegeben. Sie war sauber, aber demzufolge etwas knittrig nach dem Trocknen.

Bunt:
Wieder im vorwaschfreien Ökoprogramm – aber diesmal mit einem Spritzer Wäscheduft im Weichspülerfach. Die Wäsche kam danach in den Trockner, wurde also angenehm weich und duftig.

Weisswäsche - der Härtetest:
Normalerweise wasche ich dese bei mindestens 60 °C oder sogar 90 °C. Ich habe einen Baumwoll-Spannbettbezug mit Ketchup, Sojasausse und Senf „präpariert“. Und besonders gemein: Ich habe die Flecken eintrocknen lassen. Ganz ehrlich, kein Waschmittel der Welt hätte diese Flecken rausbekommen. Hier sehen Sie deutlich die Flecken:
verschmutztes-bettlaken

Dann wurde der Öko-Waschball wieder bei 40° im Ökoprogramm ohne Vorwäsche an die Arbeit geschickt (meine Baumwoll-Unterwäsche und weisse T-Shirts waren mit in der Maschine). Dazu fürs Gefühl ein Schuss Hygienespüler und ein Spritzer Wäscheduft. Aus dem Trockner erhielt ich duftige und weiche Wäsche. Entgegen der Wasch-Anweisung, hartnäckige Flecken mit Gallseife vorzubehandeln, habe ich das NICHT gemacht. Ich wollte einfach den absoluten Härtetest machen. Und zu meiner Verblüffung: Die Flecken waren deutlich weniger! Hier das „danach“-Foto:
sauberes-bettlaken

Mein Zwischen-Fazit:
Mit diesem Ergebnis hatte ich nicht gerechnet. Aber die Flecken waren alleine durch die Kraft der Ökowaschkugel deutlich weniger sichtbar geworden. Hätte ich sie vorbehandelt, wären sie sicher ganz weg gewesen.
Ich finde, dass das Zwischenergebnis schonmal ziemlich gut ist. Nun mussten aber noch die niedrigeren Temperaturen getestet werden. Wir wollen ja wissen, ob Stromsparen auch sauber macht.

Waschen bei 30 °C (2. Waschtag)

Schwarzes:
Angefangen habe ich mit schwarzer Wäsche. Wie bekannt: Oköball im Ökoprogramm ohne Vorwäsche. Dazu im Weichspülerfach etwas Wäscheduft.
Das Ergebnis: Saubere und weiche Wäsche. Jedoch bemerkte ich, dass z. B. in Hoodies noch Geruch vom benutzten Deo drin hing. In Zukunft würde ich entweder bei 40 °C waschen oder eine kleine Waschmittelkappe hinzugeben.

Buntes: 
Pflegeleichte Pullis, Shirts und Hosen. Ohne Vorwäsche mit Waschball bei 30 °C im Ökoprogramm ohne Vorwäsche, dazu im Weichspülerfach 2 Esslöffel Zitronensäure. Die ist eine günstige und umweltfreundliche Alternative zu normalem Weichspüler. Einige Tropfen Lavendelöl dazu, und die Wäsche duftet wunderbar. Die Wäsche wurde dann kurz bei niedriger Temperatur im Trockner angetrocknet (Winter) und trocknete dann im Keller aus.
Das Ergebnis: Saubere und duftig frische Wäsche!

Welche Wirkung haben Keramik und Magnete?

Ich verwende schon lange Keramikkugeln. Sie sind in meiner Wasserkaraffe und auch im Brausekopf zum Duschen. Beschichtete Magnete habe ich immer in der Waschmaschine, Spülmaschine und im Wasserkocher. Bei dem harten Wasser bei mir zuhause macht das einen grossen Unterschied. Alles bleibt länger kalkfrei! Damit ist ist der Öko-Waschball also schlau konzipiert. Zudem hat er eine 4-fach Waschformel, die auch antibakteriell und geruchsneutralisierend wirkt.

So sparen wir wirklich Kosten:

Auf 1000 Wäschen benötige ich einen Waschball. Dazu für Weichheit und Duft Zitronensäure (hält nebenbei die Maschine länger kalkfrei), ätherisches Öl wie oder Wäscheduft.

Gespart sind rein rechnerisch:

  • 62 Plastikflaschen Waschmittel
  • 124 Plastikflaschen Hygienespüler
  • 62 Plastikflaschen Weichspüler

Das sind insgesamt ca. 600 Euro (570 CHF) – neben der Plastikersparnis. Und die Stromkostenersparnis dürfte sich dazu noch auf ca. 1.500 Kilowattstunden belaufen. Ausgegangen bin ich hier von einem 2-Personen-Haushalt. Rechnen Sie mal weiter…

Weich und duftig?

Weichspüler wird von vielen Menschen nicht wegen weicher Wäsche benutzt, sondern wegen dem Duft! Leider ist dieser aber die grösste Umweltbelastung im Wäsche-Abwasser. Und auch unsere Haut kann auf die eingesetzten Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe negativ reagieren. Typische Reaktionen können Hautrötungen, Juckreiz und allergische Reaktionen sein.

Was Sie vielleicht nicht über Weichspüler wussten:

Weichspüler haben für mich ohnehin einen Ekelfaktor: Rinderfett. Das versteckt sich unter anderem hinter dem Begriff "Dihydrogenated Tallowoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate". Leider können dazu noch andere tierische Fette zum Einsatz kommen. Der Tiertalg legt sich wie ein Film um die Fasern und sorgt für das weiche Tragegefühl. NEIN DANKE. Ein weiterer Ekelfaktor: Laut Verbraucherschutz können auf den verklebten Fasern Bakterien leichter wachsen.
Da bleibe ich doch lieber bei Zitronensäure und ätherischem Öl. So habe ich auch keine Waschmittel- und Weichspülerrückstände in meiner Wäsche. Die ist ja schliesslich in ständigem Körperkontakt. Zitronensäure hat auch noch den Zusatznutzen, dass meine Waschmaschine nicht so schnell verkalkt.

DIY Weichspüler mit Zitronensäure

Verwenden Sie 5 bis 6 Esslöffel Zitronensäure, die Sie in einem Liter Wasser lösen (gerne mit z.B. Lavandin) - und bei jedem Waschgang etwa 1 bis 2 Dosierkappen davon in das Weichspülfach geben. Und wenn ich Lust dazu habe, nehme ich gerne auch einen Spritzer Wäscheduft ins Weichspülerfach dazu. Die Wahl der Düfte ist Ihrem eigenen Geschmack überlassen. Was Sie sonst noch alles mit Zitronensäure machen können, erfahren Sie im Blog "Zitronensäure - Ihr Turbo für Küche und Haushalt!".
zitronensaeure

Mein Fazit

Ich brauche für saubere Wäsche nur noch meinen Ball! Ich tue Gutes für mich und meine Familie. Gutes für meine Haut, für meine Kleidung. Ich tue Gutes für unsere Umwelt – und last but not least - für meinen Geldbeutel (der zwar nicht sauber, aber wesentlich voller bleibt). Lassen Sie uns gemeinsam etwas Gutes für die Umwelt tun und steigen Sie auf ökologisches Waschen um.

Machen Sie mit und sparen Sie mit!